Rennender Hovawart

Der Hovawart.

Der Hovawart – ich glaube so ist er...

Immer wieder treffe ich Leute, die mich fragen „sagen Sie nix, das ist ein Rottweiler-Mix“. Immer dann tief einatmen, Brust raus und voller Stolz „Nein, das ist ein Hovawart“. Entweder bekommt man dann zur Antwort „Ein HovaWas“ oder man sieht nur noch, wie der andere schnell seinen Hund einfängt und das Weite sucht. Zu Hilf, ein „Hovawart“.
Das gleiche passiert den blonden Hovawartbesitzern, deren Hunde immer mit einem Golden Retriever und den schwarzen, die mit einem Flat Coated verwechselt werden.

Fast schon legendär ist die Spielweise des Hovawart, wenn er denn mit anderen Hunden überhaupt spielen will.

Der Hovawart ist in seinem Handeln und seinen Reaktionen irre schnell und kommt es einmal zum gemeinsamen Spiel, dann paart er seine Geschwindigkeit mit vollem Körpereinsatz. Dieses Verhalten wird von vielen Hundehaltern als aggressiv angesehen und oft hört man „Sie haben ihren Hund nicht unter Kontrolle“.

Leider wird sein Verhalten auch von vielen Hovawartbesitzern falsch interpretiert, denn ein Hund muss auch nicht ständig mit anderen Hunden zusammen spielen. Der Hovawart selektiert ganz genau, wen er mag und wen nicht, und dies zeigt er bereits rechtzeitig an, leider werden diese Signale von uns Hundehaltern oft falsch verstanden.

Dies führt oft zu einsamen Waldspaziergängen oder, wie ich höre, gehen manche nur noch Wege, auf denen sie keinen treffen.

Hat der Junghund Hovawart sich einmal seine Hörner abgestossen, was bei ihm als Spätentwickler länger dauert als bei anderen Rassen, erhält man einen Freund fürs Leben.

Leider währt dieses Leben, wie bei allen Hunden, viel zu kurz. Die Freundschaft und die Liebe, die ein Hovawart seiner Familie schenkt, ist nicht minder legendär.

Ein ausgeglichener Hovawart ist ein wahrer Familienhund, der um nichts in der Welt von der Seite seiner Familie rückt. Im Haus ist er ausgeglichen und ruhig, jedoch stets aufmerksam und wachsam, was bereits in seinem Namen steckt „Hovawart – der den Hof verwahrt“.

Damit der Hovawart kein Inneneinrichter wird und auch draussen keinen Blödsinn anstellt, muss er körperlich wie auch geistig ausgelastet werden.

Der Hovawart ist intelligent und ein Clown, der mit seinen Späßen ansteckend wirkt.

Er verträgt keinerlei Härte oder Ungerechtigkeiten. Kann er etwas perfekt, wird es ihm schnell langweilig und er sucht sich eine andere Beschäftigung. Dabei verschwindet er oft im Funkloch und durch seine Schlappohren dringt nichts mehr durch.

Dies stellt an den Besitzer eine hohe Herausforderung, mit seinem Hund nicht nur langweilige Spaziergänge zu unternehmen.

Der Hovawart, der sensibler als eine Weinbergschnecke ist, braucht viel Einfühlungsvermögen seines Besitzers und dann erst wird aus dem Hund ein Freund fürs Leben. Ein Freund, mit dem man Pansen stehlen kann.

Einen Hovawart interessieren in der Regel fremde Menschen überhaupt nicht. Haben die nicht gerade ein Kotelett um den Hals hängen, lässt er diese meist links liegen, was ihn oft als arrogantes Tier erscheinen lässt, gerade, wenn er noch mit hoch erhobener Rute weiterläuft.

Der Hovawart ist im Hundesport und im Schutzdienst zu Hause, sein im Wind wehendes Fell und der sehr majestätische Gang lassen sich so manchen Hovawartunerfahrenen verdutzt die Augen reiben. Nimmt der Hovawart einmal Anlauf, um ein Hindernis zu überspringen, macht er dies mit einer solchen Anmut, dass man ihm nach seiner perfekten Landung um den Hals fallen möchte.

Abends liebt er es, es sich bei seiner Familie bequem zu machen und legt sich wie ein Plumpssack zu den Füßen nieder oder, wenn erlaubt, robbt er auf dem Sofa ganz ganz nah an sein Herrchen oder Frauchen und kuschelt sich dort ein.

Der Hovawart ist ein Naturbursche, was ihn als perfekten Begleiter auf Wanderungen macht. Temperaturen, bei denen wir uns dick einmümmeln mit Schal und Jacken, sind für ihn gerade zu perfekt. Bei hohen Temperaturen sucht er sich ein schattiges Plätzchen oder liegt in der Wohnung auf den kühlen Fliesen. Aber immer hat er dabei seine Familie im Blick.

Da der Hovawart ein „immerwilldabeiseinHund“ ist, sollte man schon etwas gelenkig sein, denn er kann und wird immer maximal im Weg stehen oder liegen.

Bis ins hohe Alter ist er ein agiler Kumpel. Spiele mit einem Herrchen oder Frauchen sind für ihn das Grösste, jedoch sollte man bei diesem gemeinsamen Spiel nicht zu zartbesaitet sein, denn er ist es auch nicht. Das gemeinsame Spiel fördert den Zusammenhalt und die Zusammengehörigkeit.

Ist der Tag des Abschieds gekommen und er zeigt dir ganz deutlich „Ich kann nicht mehr“, nimm deine Decke und leg dich zu ihm, lass deine Hand auf seiner Brust liegen, zeig ihm, dass du auch jetzt für ihn da bist, und wenn er keine Kraft mehr hat, wird er dir zum Dank für eine erfüllte Freundschaft aus aller Liebe noch einmal deine Hand lecken.

In diesem Sinne

Hovawart – alles andere ist Hund

 

 

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Alexandra
28.04.2019, 11.15 Uhr
Du bist sensibler als ein Hovi. Toll geschrieben! Wann kommt endlich Dein zweites Buch?
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Peter Zeiner
28.04.2019, 12.38 Uhr
Ja, so sind sie, die Hovies. Und deshalb lieben wir sie so. Sehr schön und facettenreich beschrieben. Danke schön!
Antworten
Brique
28.04.2019, 12.38 Uhr
Genau - Wort für Wort. Danke für die Bestätigung!
Antworten
Anja
28.04.2019, 15.16 Uhr
Guten Tag Herr Laubental, Sie sind für mich ein echter Hovawartbesessener. Sie legen soviel Liebe und Wortwitz in Ihre Geschichten. Ich würde mich freuen Sie einmal persönlich kennen zu lernen. Ein grosser Fan von Aila, Jessy und Ihnen Anja
Antworten
Birgit
28.04.2019, 18.06 Uhr
Seeehr cool und auf den Punkt
Antworten
Corinnze
28.04.2019, 20.41 Uhr
Alex, LOVERS_of_your_WORDS. <3 vom Spackenrudel!
Antworten
Alex
29.04.2019, 04.16 Uhr
Wie immer Klasse geschrieben!
Antworten
Gabi mit Leo
29.04.2019, 05.11 Uhr
Lieber Alex, Wie immer, auf den Punkt gebracht. Danke.
Antworten
Pauli Müller
30.04.2019, 16.06 Uhr
Genauso sind sie unsere Howarde:-) Du hast es wieder ganz hervorragend beschrieben. Ich liebe Geschichten die das Leben schrieb von Aila Checkerin vom Niederrhein mit Ihrer Azubine Jessy und natürlich ihrem Frauchen und Herrchen, diese Geschichten machen süchtig und man findet sich immer irgendwie selbst wieder mit seinem Hovawart:-)
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Klaus
17.05.2019, 15.23 Uhr
Ich hau mich weg, Du kennst meinen Hund?
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Anne
03.06.2019, 14.23 Uhr
Wunderbar, genauso ist es! Auf den Tag genau, ihren 3.Geburtstag, ist unsere Faxe dieser Hovawart geworden. Zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr sind manchmal heimlich dicke Tränen gekullert. So viel Mut, Stolz und Dickköpfigkeit in einer Hündin. So viele Hundebesitzer*innen, die kopfschüttelnd und panisch auf Faxes Spiel reagierten. So viel Liebe und Geduld hatte ich für meine Hündin und meine Hündin für mich. So viel Humor und letztlich so viel Respekt voreinander. Wir sind ein Team. Deine Geschichten haben mir immer wieder Mut gemacht, mich immer wieder zum Lachen gebracht und letztlich in besagten Situationen auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Danke dafür, Alex!
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Sabrina
03.06.2019, 15.41 Uhr
Hovawart - alles andere ist Hund Willst Du nicht mal eine Lesereihe in den Hundeschulen und Vereinen machen. Wir würden uns freuen, wenn Du uns einen Abend dafür opferst.
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Annette
06.06.2019, 14.01 Uhr
Habe das Buch schon eine ganze Weile her gekauft.Habs im Bett gelesen und musste laut lachen .Mein Mann hatte dann kmmer gefragt was sei.Zum Schluss habe ich ihm vorgelesen und wir haben uns köstlich darüber amüsiert.Leider war es sehr schnell ausgelesen. Wer einen Hovi hat bestätig nur zu gerne diese Geschichten. Wir haben jeden Tag Spaß mit unserer Fanny Stammspruch das ist nicht LUSTIG und die ganze Familie im Chor aber Fanny
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Anja G.
31.07.2019, 18.17 Uhr
Guten Abend! Unglaublich wahre und liebevolle Worte. Ich liebe Ihren modern Schreibstil.
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G. Blank
31.07.2019, 21.16 Uhr
Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Diese Charaktereigenschaften zeichnen einen Hovi aus. Diese Tiere reden mit uns. Die Mimik ist großartig. Gut geschrieben. unser läuft in dem gleichen Muster.
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Susan Quente
05.08.2019, 15.45 Uhr
Lieber Alexander, was könnte einen Tag mehr versüßen, als wie Deine Geschichten. Geschichten, die den Alltag mit unseren Hovis perfekt widerspiegeln. Freue mich schon jetzt auf das nächste Buch. Hovische Grüße, Susan
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Michael Pachael
04.09.2019, 13.43 Uhr
Hallo Alexander, ein super toll geschriebenes Buch mit viel Wortwitz, etwas Ironie und doch sehr viel Gefühl für diese traumhafte Hunderasse. Hovi's sind was Besonderes - in jeder Hinsicht - und man(n) muss ganz neue Dinge über das Zusammenleben und die Kommunikation mit ihnen lernen. Wanya ist so ganz anders als unsere Schäferhund-Leonberger Hündin Kimba. Und doch sind die Zwei ein super tolles Team !!! Und weil unsere Wanya so toll ist, gibt es nächstes Jahr eine zweite Hovi-Hündin. Die soll aber dann blond sein - auf vielfachen Wunsch meiner Gattin. Hoffentlich gibt es bald ein zweites Buch! Lass die Hovi's weiter rocken ! LG aus dem schönen Hinterland Michael und der Rest des Rudels
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